Janet Robin bot ein Power-Programm

Das Energiebündel aus L.A. rockte mit verstärkter
Akustikgitarre

Die neue Reihe „Sing a song, written by“  wurde am vergangenen Wochenende durch die amerikanische
Songwriterin Janet Robin eröffnet. Bei dem gut besuchten ersten Konzert der
Herbstsaison demonstrierte Janet Robin eindrucksvoll ihre kraftvolle und
zugleich filigrane Gitarrentechnik. Ihre Rockambitionen lebte die  amerikanische
Songwriterin dennoch voll aus. Gelegentlich ging
dies allerdings zu Lasten der Melodieführung, die dann eine gewisse rhythmische
Monotonie entwickelte. Kaum ein Song bei dem es nicht richtig zur Sache ging.
Und Janet gab immer alles, das konnte man auch an ihrem Gesichtsausdruck  und
ihrer Gestik deutlich ablesen. Und dennoch zeigte sie auch bei den wenigen
leiseren Nummern, wie meisterhaft sie mit ihrem Instrument, der Gitarre
umzugehen weiß.  Ganz besonders wurde dies deutlich, als sie ein
gitarrenähnliches Banjo benutzte und dabei erstaunliche Soundeffekte
erzeugte.

Ihr Markenzeichen sind die tiefe kräftige Stimme und ein
durchaus bestimmtes Auftreten. Dies korrespondiert anscheinend aber mit einem
sehr verletzlichen Kern, den man dem etwas herben Standing der Musikerin nicht
unbedingt zuordnen kann. Bei „Everything has changed“, dem Titelsong der neuen
CD deutete sie Veränderungen  in ihrem Leben an, die anscheinend schicksalhaft
über sie gekommen sind und mit denen sie sich nun abfinden muss. Ansonsten liebt
sie eigentlich die Stabilität und outete sich als ein ängstliches Wesen. War das
nur Koketterie, denn man merkte, die Dame weiss was sie will?

Erstaunlich und überaus sympathisch ihre
Entertainer-Qualitäten. Sie plauderte munter mit dem Publikum und brauchte dazu
gar keine Hürden überwinden. Ihr Wesen war im wahrsten Sinne einnehmend. Das
Publikum übernahm dann bei einigen Songs auch ohne Zögern den von ihr
zugewiesenen Part und machte das wirklich exzellent. Und für einen Amerikaner
überhaupt nicht selbstverständlich: sie hatte sich mit kurzen deutschen Texten
auf ihren Auftritt vorbereitet, die sie mehr oder weniger verständlich aber mit
viel Charme vorlas.

Erstmals für mich jedenfalls die Einbeziehung
der Mutter via Telefon in die Show. Am Ende ihres Konzertes schaute Janet auf
ihr Handy, die Mutter hatte gerade aus den USA angerufen. Janet plauderte also
vor und mit dem Publikum auf der Bühne mit ihrer Mutter und veranlasste sie dazu
auch ein paar Brocken Deutsch nachzusprechen.  Bei der Zugabe zog sie ein
Chicken Shake, ein Rhythmus-Ei aus ihrer Tasche und fragte ob jemand sie
begleiten würden. Der in der ersten Reihe stehende Marco übernahm sofort diesen
Part und erledigte seinen Job bei dem abschließenden rhythmischen Parforce-Ritt
mit großer Hingabe und erstaunlichem Können.

Der Abend endete nach mehreren frenetisch geforderten
Zugaben, u.a. coverte sie „Dream on“ von Roy Orbison und hinterließ ein
Publikum, das sich über einen weiteren Auftritt der Sängerin in Hemmoor freuen
würde.

 

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