2003 – März-Tannahill Weavers begeisterten

(gn) Die Tannahill Weavers bewiesen vor kurzem live, dass sie eine der besten traditionellen Gruppen Schottlands sind. Vor vollem Haus ging das Publikum mit rhythmischem Klatschen und Refraingesang während des Konzertes mit. Den sympathischen Schotten gelang es sofort, das Hemmoorer Publikum auch 10 Jahre nach ihrem ersten Konzert mit ihrer eigenen Klangwelt wieder in den Bann zu ziehen.


Sänger Roy Gullane führte mit Humor durch das Programm und hatte die Lacher bei seinen launigen Moderationen immer auf seiner Seite. In bestem und hörenswertem "scottish" Englisch präsentiert der Frontmann der Gruppe die Titel und amüsiert mit seinen Bemerkungen nicht selten auf Kosten der Engländer.
Der Bogen wurde von traditionellen, teilweise feurigen Instrumentals bis hin zu fast poppigen Balladen und eingängigen Wiegenliedern gespannt. Ihre Musik zeigte das reiche und vielseitige musikalische Erbe der keltischen Menschen. Alles allerdings mit der typischen Instrumentierung, bei der das Ensemble seine souveräne Klasse immer wieder aufblitzen ließ. Les Wilson zauberte auf der Bouzuki und legte mit seinen Keyboards einen schönen träumerischen Klangteppich. Für die Grundstruktur der Songs zeichneten Phil Smilie mit seinen Querflöten, Whistles und Bodhran und John Martin mit Geige, Cello und Viola verantwortlich, zwar nie im Vordergrund agierend, aber unverzichtbar für den harmonischen Sound des Quintetts. Auch der Youngster der Truppe, Colin Melville hat sich seit 2001 mit seinem virtuosen Dudelsackspiel perfekt hineingespielt. Perfekt ist auch der mehrstimmige Gesang, dem Solist Roy Gullane mit seiner typischen näselnden schottischen Stimme den charakteristischen Akzent verleiht.
Die "Jigs, reels & songs" aus den Highlands versetzten die Zuhörer mühelos in die Highlands. Ein Lied handelte von der Geschichte der Schotten, die im 17. Jahrhundert einen Aufstand gegen die Engländer wagten, der später niedergeschlagen wurde. Ihren eigenartigen Humor machten die Schotten auch mit einer „Liebesgeschichte“ deutlich, bei der eine Frau von zwei Männern begehrt wurde. Beim Versuch, den Nebenbuhler zu beseitigen, erschießt ein verliebter Mann versehentlich die begehrte Frau. Die letzte Strophe des Melodrams lässt Les Wilson aber wegen ihrer Grausamkeit weg, denn der erschütterte Ehemann zerstückelte den Widersacher auf brutalste Weise. Skurril war auch die Geschichte vom berühmtesten Bankräuber Schottlands, der den größten Bankeinbruch der Geschichte verübte und die Beute anscheinend gut versteckt hatte. Seine Familie hatte nichts mehr zu essen, als er im Gefängnis saß. In einem Brief klagte die Frau ihr Leid und kündigte an, dass sie den Garten umgraben müsse, um Kartoffeln zu pflanzen. Der Räuber schrieb ihr zurück, dass sie das auf keinen Fall tun solle. Die Polizei durchwühlte daraufhin das gesamte Gelände und fand nichts. Daraufhin schrieb der fürsorgliche Ehemann: „So nun kannst du die Kartoffeln pflanzen!“
Das völlig begeisterte Publikum gab sich erst nach zwei Zugaben zufrieden und hofft nun, dass nicht wieder 10 Jahre bis zu einem weiteren Auftritt der die sympathischen Tannahill-Musiker vergehen.

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

1989-2024 © Culturkreis Hemmoor e.V.
.. with a little help of -> we-rock-IT (Webhosting)!